Im ams-Ratgeber des AOK-Bundesverband unterstreicht Dr. Christiane Roick, stellvertretende Leiterin des Stabs Medizin im AOK-Bundesverband: „Der Körperschmuck ist allerdings mit gesundheitlichen Risiken verbunden.“ Warum? Diese Frage lässt sich schnell beantworten. Durch das Tätowieren werden Farbpigmente in die Haut eingebracht, es entstehen also kleine Wunden, durch die Keime eindringen können. Entzündungen können die Folge sein, ebenso Infektionen mit HIV- oder Hepatitis-Viren sind möglich. Auch allergische Reaktionen können entstehen – ganz abgesehen von Narben und anderen bleibenden Hautschäden.
Und die Tinte?
Ein besonderes Problem sind die Tinten: „Einige gelbe Tattoo-Tinten enthalten Cadmiumsalze, die bei Sonnenbestrahlung starke Hautreizungen auslösen können. Schwarze Tinten können mit krebserregenden aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet sein. … Noch unklar ist, wie sich die Farbpigmente langfristig auf den Organismus auswirken. Wissenschaftler vermuten, dass sich Teile der Farbpigmente abspalten und in andere Organe gelangen. So wurden bei tätowierten Menschen bereits Farbpigmente in den Lymphknoten nachgewiesen.“ (ams-Ratgeber, AOK) Wer sich also tätowieren lassen will, sollte sich genau überlegen was er tut und wo er es machen lässt. Denn zum einen muss der Tattooträger die Kosten für Folgenschäden bei Komplikationen mit Tattoos ganz oder zum größten Teil selbst tragen. Zum anderen kann heute jeder ein Tattoostudio eröffnen – auch ohne Kenntnisse in Sachen Hygiene.
Wer sich trotz allem für Tattoos entscheidet, sollte sich das Tattoostudio genau anschauen. Auch Bewertungen im Netz sind hilfreich. Und er sollte nachfragen und sich sehr genau die Arbeitsweise, die verwendeten Farben und Geräte erklären lassen. Damit beim Tätowieren möglichst viele Risiken ausgeschlossen werden können, gibt die AOK in ihrem ams-Ratgeber grundlegende Empfehlungen, die man befolgen sollte.
Verordnung über Mittel zum Tätowieren
Wer sich intensiver mit der Materie beschäftigen möchte, kann dies tun. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz hat die Verordnung über Mittel zum Tätowieren einschließlich vergleichbarer Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen ins Netz gestellt. Diese sollte auch der Tätowierer bzw. die Tätowiererin kennen. Die Themen reichen von verbotenen Stoffen über die gute Herstellungspraxis bis hin zu Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. Hier können Sie die Verordnung nachlesen.
Bei Fragen rund um Risiken und der Entfernung von Tattoos können Sie sich gerne bei Frau Dr. Kirsten Kramer, angesehene Spezialistin für die Tattooentfernung mit dem Picosure-Laser und Expertin für medizinische Laserbehandlungen, informieren.